MICROFUNKBAR

Pop/ Performance/ Krautrock/ Electro

Machtstrukturen verlaufen nicht allein zwischen Täter und Opfer, zwischen dem Staat und seinen Bürgern, zwischen Klassen einer Gesellschaft oder entlang einer Mauer zwischen Ost und West. microfunkbar feiert die Microphysik der Macht: Wir machen die Musik zum Gefängnis unseres Körpers. Unsere Songs schnüren uns die Kehlen zu. Im Glashaus hängt eine Popband an der Wand. Freiwillig. Unsere Körper und unser Musikequipment sind mit viel Klebeband über den Köpfen der Zuschauer fixiert. Drei Mumien aus Gaffatape blinzeln ins Scheinwerferlicht. Die Fesseln lassen lediglich die Arme der Musiker zur freien Verfügung, so dass ein Mikrofon oder ein E-Bass gehalten werden kann. microfunkbar performt ein gefesseltes/fesselndes Konzert. Wir spielen Gefängnisrevolte und singen Klagelieder. Gaffatape gegen die Schwerkraft.

Programmtext von Sylvi Kretzschmar, microfunkbar – Performance im Rahmen von M.A.I.S./ Arena Berlin/ Der freie Wille am 16.06.2005

Das Band- und Performanceprojekt microfunkbar existierte von 2002 bis 2005 in unterschiedlichen Besetzungen. Elektrobeats kollidierten mit live gespielten Gitarrenriffs und verzerrten Bassläufen. Expressive, deutschsprachige Vocals ergänzten die Musik. Die Performances von microfunkbar waren durch Theaterstücke und P-Funk Konzerte inspiriert. Konzerte unter anderem in Clubs wie dem Stereo Wonderland, dem Blue Shell und dem Spaceclub in Köln, unter einer Brücke, in einer ehemaligen Fahrschule, bei der Kunstausstellung M.A.I.S in Berlin, sowie in der Räumen der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen.

Musiker/ Performer: Oliver Bedorf, Guido Karthaus, Sylvi Kretzschmar, Lorenz Kahlke, Thomas Schindler, Claude Peinzger, Cordula Poos, Antonio Fernandez de Medina, Jupp Galert, Stefan Schmidt, Wolke, Bernhard Rappenhöner, Franzi Bedorf und Samuel Horn.

Design microfunkbar CD – Tasche/ First Aid Kit: Claude Peinzger